Tipps & Anregungen für Ihr Leben als Autorin oder Autor

Ach, Waldscheidt, schon wieder ein Autorenratgeber? O ja, und zwar einer, um den mich Leser gebeten haben. Mal nichts zum Handwerk, sondern zum Leben eines Autors: Wie findet man mehr Zeit zum Schreiben trotz hektischen Alltags? Wie überwindet, besser: wie vermeidet man eine Schreibblockade? Wie schafft man es, sich immer wieder zu motivieren? Und woher nimmt man nur die Disziplin, jeden Tag den Hintern in den Stuhl zu hieven und Text zu produzieren? Das sind einige der Themen, die anderen stehen weiter unten.

Es ist der fünfte Autorenratgeber, den ich innerhalb eines Jahres veröffentlicht habe. Warum so viele so schnell? Weil das beste Verkaufsargument für ein Buch die anderen Bücher eines Autors sind. Von wem würden Sie eher ein Buch kaufen, unter ansonsten gleichen Voraussetzungen? Von einem, der gerade seinen Erstling abliefert? Oder von einem, der schon ein Dutzend Titel in seinem Portfolio hat, allesamt lobend besprochen?

Denken Sie einmal darüber nach, bevor Sie sich ans Selbstveröffentlichen machen. Statt für ein einziges Buch täglich wild bei Twitter, Facebook, Google+ zu trommeln, Flyer und Broschüren und Websites zu gestalten, sich bei der Organisation eigener Lesungen einen abzubrechen, um dann vor (nicht zahlenden) Gästen, die in Scharen (in Zahlen: 3) geströmt sind, aus dem Werk vorzulesen, statt also viel Zeit für Werbung zu verwenden – könnte es da nicht sinnvoller sein, diese Zeit dafür zu nutzen, schon das nächste Buch zu schreiben? Das gilt für alle Genres oder Sachgebiete, in denen Sie Ihre Romane, Gedichtbände, Sachbücher ansiedeln.

Was heißt hier Selbstveröffentlichen? Für Veröffentlichungen über einen Verlag gilt das Gleiche: Nichts verkauft ein Buch besser als ein anderes Buch aus derselben Hand, demselben Hirn. Was übrigens ein ziemlich gutes Argument für diszipliniertes Schreiben ist – womit wir wieder beim Thema wären.
»Autors kleiner Helfer« heißt das neueste meiner E-Books. Weiter unten können Sie das Intro daraus lesen und einen Ausschnitt aus dem Kapitel, wie Sie diese ewigen Selbstzweifel besiegen, die an uns allen aus der schreibenden Zunft nagen und nagen.

Autors kleiner Helfer

INHALT
* Mehr Zeit zum Schreiben finden
* Ihr perfekter Ort zum Schreiben
* Selbstzweifel besiegen
* Sich immer wieder motivieren
* Disziplinierter werden
* Mit Kritik umgehen und richtig kritisieren
* Die passende Schreibgruppe finden
* Schreibblockaden vermeiden und überwinden
* Magie in Ihre Texte bringen

UMFANG
ca. 240.000 Anschläge ~ 140 Buchseiten

PREIS
Einstandspreis nur 2,99. Ab November 3,99 Euro.

FORMAT
Kindle (.mobi). Lesbar auf Kindle, Kindle Fire, iPad, iPhone, allen Tablets und Smartphones mit Android, auf Windows PCs, Laptops & Netbooks, auf Apple.
(Dazu gibt es eine kostenlose Software / App, die Ihnen so ziemlich alle komfortablen Funktionen eines E-Readers bietet: http://amzn.to/lugwjD.)

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»Autors kleiner Helfer«
Kindle E-Book, nur 2,99 (ab November 3,99 Euro).
Downloaden bei Amazon: http://amzn.to/PZR6v0

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Intro aus »Autors kleiner Helfer«
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Liebe Autorin, lieber Autor,

»Autors kleiner Helfer« ist anders als meine anderen Schreibratgeber. Hier steht nicht der Text im Mittelpunkt, der in meinen Büchern meist der Roman ist. Im Mittelpunkt stehen Sie, Autorin oder Autor.

Das ist nett gelogen. Auch hier geht es vor allem um den Text, er bleibt im Fokus. Und das ist gut so. Doch das Instrument, wie Sie Ihren Texten möglichst viel Gutes tun, ist dieses Mal nicht das Handwerk des Schreibens. Das Instrument sind Sie, Geist, aber auch Körper. Nur wenn es Ihnen gut geht, nur wenn Sie leistungsfähig sind, nur wenn Sie Zeit, Gelegenheit, Muße und den Kopf und vor allem das Herz dafür haben, sind Sie in der Lage, den bestmöglichen Text zu schreiben, den Sie schreiben können. Mit weniger sollten Sie sich nicht zufriedengeben. Mit weniger geben sich auf Ihre Leser nicht zufrieden – und zu denen gehören auch Agenten und Lektoren.

»Autors kleiner Helfer« wendet sich ausnahmsweise nicht nur an die Autoren von Romanen. Das, worüber ich hier schreibe, kommt jedem zugute, der sich ernsthaft und entschlossen mit der Schriftstellerei befasst, ganz gleich, ob als Hobby betrieben oder als Beruf angestrebt. Vermutlich profitieren diejenigen am meisten von diesem Buch, die noch eher am Anfang der wunderbaren Reise zu den Wundern der Sprache und den Schätzen der eigenen Phantasie stehen. Für einige mag es der Funke sein, der das Feuer der Begeisterung für diese große Fahrt entfacht. Für andere, die es etwas derber mögen, ist es der Stiefel, der freundlich, aber bestimmt in den Allerwertesten tritt und den zögerlichen Schreiber aus der Tür hinaus und auf die Straße schickt. Damit das Schreiben das Leben einfangen kann, in all seinen Facetten, damit es etwas hinzufügen kann zu dem Nibelungenhort an Geschichten, muss es wie auch das Leben eine Reise sein.

Sei dieses Buch Ihnen grobe Straßenkarte, Navi und kleines Reisebrevier, eine Kerze in dunkler Nacht und der Bissen Schokolade, der neue Kraft verleiht.

Ich wünsche gute Reise und freue mich über jedes wahre, gute und schöne Ihrer Worte.

Stephan Waldscheidt
im Oktober 2012

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»Autors kleiner Helfer«
Kindle E-Book, nur 2,99
(ab November 3,99 Euro).
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Ein Auszug aus dem Kapitel »Selbstzweifel – besiegen oder annehmen«
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Sind Sie Ihrer Aufgabe gewachsen, diesen wundervollen Roman zu schreiben, der seit zehn Jahren durch Ihren Kopf und Ihr Herz spukt? Werden Sie genug Ideen haben, genug Ausdauer, wird Ihre Disziplin ausreichen, diesen neuartigen Ratgeber durchzuschreiben bis zum Schluss? Und dann den nächsten? Und den danach? Wird der Roman so, wie es die Geschichte dahinter verdient hat? Wird das Sachbuch Ihren Ansprüchen gerecht? Ist Ihre Biografie, sind Sie den Anforderungen des Marktes gewachsen? Den Ansprüchen Ihrer Leser? Sind Sie gut genug, um gegen die harte Konkurrenz zu bestehen, die im Augenblick so wie Sie an einem Roman feilt und poliert, um ihn nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr in die Welt hinauszuschicken? Werden Sie die unvermeidlichen Absagen für Ihr Manuskript, egal ob Gedichtband, Roman oder populäres Sachbuch, wegstecken können? Werden Sie die Kritik verkraften, die Anfeindungen, die ein so kontroverses Thema wie das Ihrer Texte auslösen muss? Sind Sie stark, schön, jung, eloquent, charmant, nett oder gemein genug?

Puh. So viele Fragen. Vermutlich haben Sie sich die meisten davon schon gestellt. Wenn das mal keine guten Gründe sind für Selbstzweifel. Aber ein Grund zu verzweifeln sind Selbstzweifel nicht.

Ein kleiner Trost vorweg: Mit Ihren Selbstzweifeln sind Sie nicht allein. Zum Autorenleben gehören sie so selbstverständlich dazu wie der Umgang mit dem geschriebenen Wort. Ein Autor, der nie an sich selber zweifelt, ist keiner. Wer seine Fähigkeiten immer als hundertprozentig einschätzt, dem fehlt von vornherein jedes Interesse, die eigenen Texte zu hinterfragen und zu verbessern. Wer aber das nicht tut, aus dem wird nie ein guter Autor.

Mehr noch: Selbstzweifel sind notwendig, ja, gesund. Sie zeigen, dass Sie sich und Ihre Arbeit hinterfragen. Sie zeigen, dass Sie dabei an Ihre Grenzen stoßen und sich in Gebiete vorwagen, die für Sie Neuland sind. Alles Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere als Schriftstellerin oder Schriftsteller.

Selbstzweifel sind gerade bei Roman-Autoren auch deshalb normal und gesund, weil einen Roman oder ein komplexes Sachbuch zu schreiben, tatsächlich ein gewaltiges Vorhaben ist. Was muss man nicht alles richtig, was kann man nicht alles falsch machen!

Die Erwartungen des Umfeldes helfen nicht. Wer verschämt bekennt, dass er ein Buch schreibt, wird schnell in denselben Topf geworfen wie J. K. Rowling: »Und, was wird es, der nächste Harry Potter?« Und das selbst dann, wenn Sie an einem Ratgeber zur artgerechten Aufzucht von Kanadagänsen schreiben! Der unvermeidliche Potter-Vergleich (oder aktuell »Shades Of Grey«) ist vergleichbar mit einer spontanen Einladung zum Abendsnack, bei der Ihre Gäste erwarten, sie bekämen von Ihnen in einer Viertelstunde ein zehngängiges Menü wie im Drei-Sterne-Restaurant serviert. Stimmt schon, wir Autoren haben’s nicht immer leicht.
Alternativ zu den Pottervergleichern gibt es die Fraktion à la »Toll, würde ich mir nicht zutrauen, obwohl ich da auch eine Idee hätte. Ich habe mir Folgendes vorgestellt: Was wäre, wenn …«

Beides hilft dem hart arbeitenden Erstlingsautor kaum weiter. Im ersten Fall wird ein so gigantischer und damit lachhafter Erwartungsdruck aufgebaut, dass man nur noch verzweifeln kann. Im zweiten Fall wird das Schreiben scheinbar gelobt (»würde ich mir nicht zutrauen«), um dann sofort herabgewürdigt zu werden: Man braucht ja bloß eine Idee, der Rest schreibt sich dann von allein. Kann ja jeder.

Versuchen Sie, diese Leute einfach nicht ernstzunehmen. Gestatten Sie ihnen ihre Ahnungslosigkeit und lassen Sie sie reden. Sie wissen es besser! Lassen Sie sich einfach zu einem stillen »Ich werd’s euch schon zeigen« animieren!

Ich wette, solche und ähnliche Erlebnisse sind ein Grund, warum Autoren gerne mit anderen Autoren zusammenglucken. Vieles im Autorenleben versteht man eben nur, wenn man auch Autor ist. Selbstzweifel gehören dazu. Für Ihre Zweifel wird jeder andere Autor Verständnis haben. Selbst wenn Sie, wie ich, Schreibgruppen skeptisch gegenüberstehen, ist ein Autorenstammtisch oder ein Autorentreffen ein wirkungsvolles Mittel, die Zweifel zu besiegen.

Sehen Sie das mit dem Roman oder einem anspruchsvollen Sachbuchprojekt realistisch. Ja, es ist schwer, so etwas zu schreiben. Aber wie viele vor Ihnen haben es schon geschafft? Führen Sie sich vor Augen, was Sie im Leben schon alles gemeistert haben. Drei Kinder großgezogen? Einen Job zwanzig Jahre behalten? Eine schwere Krankheit oder Beziehungskrise überstanden? Ein Studium mit Auszeichnung durchgezogen?
Neben solchen Leistungen relativiert sich das Schreiben dann doch. Selbst das Schreiben eines Fünfhundertseiters.

Wenn Ihnen der Berg Roman dann doch zu hoch und zu massiv zu werden droht und Sie unter Gerölllawinen aus Selbstzweifeln ersticken, zerlegen Sie die Ersteigung in kleine Schritte. Zum Anfang erst mal gedanklich. Später dann auch, was Planung und Gliederung betrifft. Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie alle Ihre Charaktere, Dialoge, Szenen und Recherchen jederzeit und komplett im Kopf haben. Sie schreiben den Roman nicht am Stück, sondern Wort für Wort für Wort. Oder »Bird by Bird«, wie dieses bekannte Motivationsbuch für Autoren von Anne Lamott heißt (auf Deutsch derzeit vergriffen).

Seien Sie sich von Anfang an klar darüber, dass es bei der Arbeit an einem Roman Durststrecken zu überwinden gilt. Ein Werk, das ein oder zwei Jahre Ihres Lebens in Anspruch nimmt, wird nie von Anfang bis Ende reibungslos vonstattengehen. Sie sind ein Mensch und ein Roman ist einer der größtmöglichen Ausweise Ihrer Menschlichkeit. Die Arbeit daran ist voller Rückschläge und Pannen – systembedingt.

Das Wunderbare beim Schreiben: Was sich zunächst wie ein Rückschlag anfühlte – Sie hängen beispielsweise seit Wochen an ein und derselben Stelle fest und wissen nicht, wie Sie Ihre Heldin aus dem brennenden Haus bringen sollen –, entpuppt sich oft als der Ansporn, der eine große Idee erst möglich macht. Nach zwei frustrierenden Wochen werden Sie die Idee finden und Ihre Heldin nicht nur aus dem Haus retten, sondern das auf eine so pfiffige und originelle Art und Weise, dass mit einem Mal auch der Rest des Romans einen Qualitätsquantensprung macht.

(…)

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»Autors kleiner Helfer«
Kindle E-Book, nur 2,99
(ab November 3,99 Euro).
Downloaden bei Amazon: http://amzn.to/PZR6v0

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PS: Wie immer freue ich mich auf Anregungen von aufmerksamen Lesern. Falls Ihnen das Buch gefällt, wäre eine Besprechung bei Amazon klasse. Da das Buch derzeit nur bei Amazon zu beziehen ist, ist jede Rezension umso wichtiger. Ja, auch Ihre Rezension zählt!

Eine kleine Bitte: Falls Sie Fehler im Buch entdecken, teilen Sie mir diese bitte direkt mit (blog@schriftzeit.de). Die Veröffentlichung als E-Book bringt den Vorteil mit sich, dass ich Fehler schnell und unkompliziert beheben kann. Andere Leser werden es Ihnen danken. Werden Fehler hingegen im Rahmen einer Rezension bemängelt, schaden sie auf unfaire Weise dem Buch, solange dieses auf dem Markt ist. Selbst wenn sie längst behoben wurden.

Dank eines aufmerksamen Vorablesers habe ich zum Beispiel eine Menge über den typografisch korrekten Apostroph gelernt – was in der nächsten Ausgabe des Buchs berücksichtigt wird: http://typefacts.com/artikel/apostroph.
Faustregel: Der Apostroph – zum Beispiel in »wie geht’s, wie steht’s?« – hat die Form einer 9, zeigt also andersherum als ein schließendes Anführungszeichen.

Fazit: Autors kleiner Helfer sind eben auch seine aufmerksamen Leser.

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