Lindsey Bahr von Associated Press fasst es treffend zusammen:
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„Split isn’t a disaster; it’s just all over the place and not nearly as effective as it should be for something with such a good premise and performances.“
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Nach einigen arg konstruierten Zufällen vermasselt der Film den Showdown vollständig dadurch, dass sich das „Problem“ (um nicht zu spoilern) am Ende von selbst erledigt. Noch dazu auf eine hanebüchene Weise.

Für Sie als Autor wichtig: Ihr Roman ist maximal so gut wie sein Finale aus Höhepunkt und Ende. Wenn Sie nicht so recht wissen, wie Sie den Roman enden lassen sollen, sehen Sie sich den Rest des Plots an. Darin finden Sie im Zweifel die besten Hinweise und Ideen.
Auch „Split“ hätte ein Ende haben können, das glaubhafter und sinniger gewesen wäre. Aber der Regisseur setzte lieber auf eine an den Haaren herbeigezogene „Überraschung“. Ja, man kann argumentieren, dass dieses Ende durchaus vorbereitet und angelegt ist. Aber auch ein gut angelegtes Ende kann enttäuschen. Mich hat es enttäuscht.

Bis kurz vor Schluss konnte mich der Film gut und spannend unterhalten. James McAvoy in seiner Rolle als Mann mit multipler Persönlichkeitsstörung in vierundzwanzig Personae ist sehenswert. Und, keine Sorge, er spielt nicht alle vierundzwanzig.

Für Regisseur M. Night Shyamalan ist es immerhin die beste Arbeit seit sehr langer Zeit. Keine Kunst: Fast alle seine Filme sind Katastrophen. Ich fürchte, nach dem Erfolg von „Split“ wird er wieder Geld bekommen, um weitere Katastrophen zu produzieren. Logisches Denken und erzählerisches Können belasten ihn dabei leider nur selten. Für einen Großteil seines Publikums reicht das offenbar.

Rechnen Sie bei Ihrem Roman nicht mit solchen leicht zufriedenzustellenden Lesern. Ihr idealer Leser sollte auch ein anspruchsvoller Leser sein. Nur dann hilft er Ihnen dabei, selbst bessere Romane zu schreiben.

https://www.wikiwand.com/de/Split_(Film)