Resonanz im Roman: So schaffen Sie einen literarischen Ohrwurm

Resonanz im Roman: Szenen und Konflikte nachklingen lassen Die Musikindustrie weiß es schon seit vierzig Jahren, kürzlich wurde es auch wissenschaftlich nachgewiesen: Lieder, deren Ende langsam ausgeblendet wird, taugen eher zum Ohrwurm als Songs, die einen festen Schluss haben. Die Begründung ist naheliegend: Das Ende schließt ein Lied ab. Dem Hirn wird signalisiert: »Die Information ist vollständig angekommen, wende dich neuen Informationen zu.« Mit dem Ausblenden aber wird dem Gehirn eben dieser fest definierte Abschluss verwehrt. Das Lied läuft im Kopf weiter. Manchmal ist das dem Hörer sofort […]

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Roman plotten: Vom Autodieb zum Verfolgten

Roman plotten: Die (Selbst-)Erkenntnis vor dem ersten Plot-Point Wendepunkte, Plot-Points in einem Roman passieren nicht so einfach. Schließlich sind das häufig durchgreifende Lebensentscheidungen oder extreme Neuausrichtungen. Sie haben eine Vorgeschichte und diese sollte im Zweifel Teil Ihres Romans sein. Der Leser will schließlich miterleben, wie solche Veränderungen zustande kommen, er will sie mit Spannung erwarten dürfen, vor allem aber will er sie nachvollziehen können. Nicht immer sind diese Vorgeschichten jedoch so explizit, sie müssen es auch nicht immer sein. In Tolkiens »Der Herr der Ringe« erlebt man nicht, […]

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Romane plotten: Sie werden uns abschlachten wie Vieh. Danach erobern sie die ganze Welt.

Roman plotten: Die Rekapitulation am Ende des zweiten Akts Sie kennen das aus Filmen: Bevor die Guten das entscheidende Mal gegen die Bösen anrennen, fasst noch jemand der Guten die Lage zusammen: »Leute, ich weiß, die bärtigen Riesen haben hundert Mal mehr Leute als wir, sie sind größer, äh, viel, viel größer, stärker, besser bewaffnet und ihr Leben ist ihnen mückenschissegal. Aber wir, wir haben … was haben wir? Richtig: Wir haben den klugen Wicki und Batman und Donald Duck auf unserer Seite, he, und besser aussehen tun […]

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Die richtige Einführung eines Alligators

Lektionen aus dem Film »Homefront« Derzeit läuft in den deutschen Kinos der Action-Thriller »Homefront« (USA 2013; Drehbuch: Sylvester Stallone; Regie: Gary Fleder / nach dem gleichnamigen Roman von Chuck Logan). Der Film ist solide gemacht und gespielt, aber einige Aspekte verhindern, dass es ein guter Film wurde. Genau diese Fehler wollen Sie in Ihrem Roman nicht machen. In dem Film zieht der ehemalige Undercover-Polizist Phil Broker mit seiner Tochter in eine Kleinstadt in Louisiana. Wo er bloß seine Ruhe und ein gutes Leben für seine Tochter haben will. […]

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Als Dankeschön: Schreibtipps aus Hollywood

Mein Dankeschön an Sie, liebe Rezensentin, lieber Rezensent: Schreibtipps aus Hollywood Rezensionen eines Buchs sind wichtig. Darum möchte ich mich bei allen Rezensenten bedanken, den bisherigen und den künftigen, die sich die Mühe gemacht haben, eins meiner Bücher zu besprechen. Und zwar mit einem kleinen Schreibratgeber, den es EXKLUSIV und KOSTENLOS für Rezensenten gibt: »Schreibtipps aus Hollywood«. In dem etwa 36 Normseiten umfassenden E-Book zeige ich Ihnen, wie Sie die Tipps, die Hollywood-Legende Michael Caine angehenden Schauspielern gibt, auch für das Schreiben Ihres Romans verwenden können. Wer eine […]

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»Nimm dein Ohr und halt den Mund.«

Die Sterbeszene im Roman Nachdem ich im letzten Artikel darüber geschrieben habe, wie Sie Trauer einer Romanfigur zeigen (Die Blumen an ihrem Sarg riechen wie ihr erster Strauß Rosen), geht es heute um das Ereignis, das vor der Trauer kommt: um den Tod, genauer: um die Sterbeszene. Sterben im Roman kann auf ebenso vielfältige Weise geschehen wie im Leben. Unmöglich, das auch nur ansatzweise abzudecken. Für Sie interessant sind hier die ausführlicheren Situationen, nicht ein schnelles »Das Schwert sauste herunter und Ismals Kopf rollte im blutigen Sand.« Es […]

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Ist ein ganz Lieber. Ein Gefühlsmensch.

Originelle Methoden, Romanfiguren vorzustellen Neulich schrieb mir eine befreundete Kollegin mit einem Anflug von Verzweiflung: Ich fange gerade mit meinem Roman „???“ an und es ist soooo schwierig, die einzelnen Charaktere auf eine originelle Art vorzustellen und nicht immer „Sie war …“, „Er arbeitete als …“ zu schreiben. Vorneweg zur Beruhigung: Bei Vorstellungen von Charakteren erwartet der Leser nicht unbedingt Originalität. Da verhält es sich bei vielen wie bei der Sprecherzuordnung: Sie wird einfach überlesen und man konzentriert sich auf den Gehalt der Information. Hinzu kommt bei unoriginellen […]

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Schon tausend Mal gelesen? Dann bitte noch einmal das Gleiche!

Warum viele Leser Klischees schätzen Ab und an sehe ich mir mal Bücher genauer an, die gerade in den Bestseller-Listen stehen und Käufer vor allem damit anlocken, dass sie in den Bestseller-Listen stehen. Bei vielen komme ich über den Anfang nicht hinaus. Sehr beliebt und bereits so lange ein Klischee, wie es das Wort Klischee gibt: Der Protagonist erwacht. Sie kennen das selbst. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass auch Sie schon einmal so einen Anfang geschrieben haben: In 50 % der Fälle weiß der Charakter nicht, wo er […]

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Viel zu viel Qualen für diesen kleinen Leib

Ihre Charaktere zu stressen, ist nicht genug In einem Roman mitzuspielen, verursacht für die Romanfiguren erheblichen Stress. Stress ist eine Beanspruchung von Körper oder Geist. Viele Autoren begnügen sich damit, ihre Charaktere Stress auszusetzen: Sie werfen sie in von Taifunen aufgewühltes Wasser, lassen sie blind durch schlangenverseuchte Sümpfe waten oder stellen sie vor Rätsel, an deren rascher Lösung das Leben von Menschen hängt. Und dann wundern sie sich, wenn der Roman bei seinen Lesern auf keine große Gegenliebe stößt. Während des Studiums, in einem meiner Hauptfächer »Organisation und […]

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Der Polizist, der nie Picasso wurde

Mit dem Aufzeigen von Alternativen Ihren Roman befriedigender machen Wie wäre Ihr Leben verlaufen, wenn Sie sich damals für einen anderen Beruf entschieden hätten? Sie hätten niemals Ihren Partner an der Abteilungskaffeemaschine kennengelernt, Ihre Kinder wären nicht dieselben, falls Sie überhaupt welche hätten. Sie hätten nie diese Reise durch Australien gemacht, das war immer der Traum Ihres Partners, nicht Ihrer, Sie wären dann auch nicht von dieser Schlange gebissen worden, ein Biss, der Sie den kleinen Finger der rechten Hand kostete, ein Andenken, auf ewig. Und diese Affäre, […]

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