Mehr Shakespeare wagen!

So schreiben Sie Feuer und Flammen Folgendes Zitat hat mich zum Artikel von heute inspiriert. Ich hoffe, es inspiriert auch Sie: Das unerbittlich Theaterhafte des Londoner Lebens ist in Shakespeares Werk enthalten. Seine Welt ist blutrünstig, und seine Figuren sind prall von Witz, Neugier und Anmaßung, als wüssten sie, wie begrenzt ihre Zeit ist. Sie leben auf eigene Rechnung und in eigener Verantwortung. Sie sind auf der Hut wie Tiere, die mit Angriffen rechnen. Ihre Welt, um Hamlet zu zitieren, ist aus den Fugen. (aus: Peter Kümmel, Der […]

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Kolumbus wäre nie gesegelt

Zwei Varianten von Unkenntnis und wie sie Ihrem Roman nutzen Nachahmung, so schreibt Gerd Gigerenzer, sei eine rasch wirksame Methode, sich Fertigkeiten anzueignen und die Entwicklung voranzutreiben (alle Zitate in diesem Artikel aus: »Bauchentscheidungen«, C. Bertelsmann 2007). Beschränke sich aber jeder nur auf Nachahmung, gebe es keinen Fortschritt. Seine Folgerung: »Unkenntnis der Regeln kann die Regeln verändern.« Letzteres ist für viele Autoren sicher eine sehr verführerische Vorstellung. Warum Regeln beachten oder gar beherrschen, wenn man neue erschaffen kann – und zwar einfach ohne darüber nachzudenken, einfach, indem man […]

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Für wen schreiben Sie?

Über Ihren idealen Leser – und meinen neuen Roman Für wen schreiben Sie? Manche Ratgeber empfehlen, sich einen idealen Leser vorzustellen, mit dem man während des Schreibens eine Art »einseitiges Zwiegespräch« führt: Ihr Kommunikationsmittel ist Ihre Geschichte, der Leser spricht mit von Ihnen erfundenen Erwiderungen. Für die einen funktioniert das. Anderen ist das zu albern. Sie schreiben vor allem für sich selbst. Wieder andere denken bewusst an Zielgruppen. Sie wollen ein bestimmtes Publikum erreichen. Andere denken nicht bewusst an eine bestimmte Leserschaft, und dennoch schreiben sie für eine. […]

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Was Autoren mit der Zeit verlieren. Und was sie gewinnen.

Der Autor als Archäologe in eigener Sache Auf dieses Zitat einer Autorin bin ich dieser Tage gestoßen: Wir stellen uns ganz und gar aus, zeigen, offenbaren uns. Man ist schutzlos. Und doch müssen wir alles kontrollieren, damit alles glaubhaft wirkt und bloß niemand an der falschen Stelle lacht. Wir versuchen, die Empfindungen und die Verwundbarkeiten der Menschen zu offenbaren. Und das Geheimnis zu enthüllen, weshalb wir uns in der Welt so benehmen, wie wir es tun. Es ist eine seltsame Leidenschaft. Und je älter ich werde, desto mehr […]

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Die unwahrscheinlichen Erfolge kleiner Romane

Wann eine kleine Geschichte groß wird – und ein Bestseller Geschichten mit einem »High Concept«, wie es in der Sprache der Drehbuchschreiber so schön heißt, sind meist die großen, die gewaltigen Geschichten, bei denen eine Menge auf dem Spiel steht, gigantischen Massenszenen wie die Schlacht um Helms Klamm im »Der Herr der Ringe« oder Zerstörungsorgien wie die Zerlegung Tokyos oder New Yorks durch »Godzilla«. Genauer gesagt, geht es bei High-Concept vor allem um die gute und leichte Verkäuflichkeit eines Konzepts, häufig unter Zuhilfenahme eindringlicher Bilder oder Vergleiche: »Ein […]

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20.000 Mal durchgeackert (So schreiben Sie einen Roman)

Was tun, wenn die eigenen Romanfiguren einen langweilen? Blog-Leserin Martina schreibt: Die Figuren in meiner Geschichte langweilen mich zu Tode – aber das passiert mir immer, sobald ich ein Werk abschliessen will. Anfangs sind die Charaktere ultraspannend und ich schreibe die Geschichte fast in einem Zug hinunter, aber sie ist dann natürlich sehr dünn gestrickt, klischeelastig (da unüberlegt) und daher nicht fertig. Dann lege ich die Geschichte weg, um mich einem anderen Projekt zu widmen and on and on and on. So kann es vorkommen, dass ich die […]

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Schon tausend Mal gelesen? Dann bitte noch einmal das Gleiche!

Warum viele Leser Klischees schätzen Ab und an sehe ich mir mal Bücher genauer an, die gerade in den Bestseller-Listen stehen und Käufer vor allem damit anlocken, dass sie in den Bestseller-Listen stehen. Bei vielen komme ich über den Anfang nicht hinaus. Sehr beliebt und bereits so lange ein Klischee, wie es das Wort Klischee gibt: Der Protagonist erwacht. Sie kennen das selbst. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass auch Sie schon einmal so einen Anfang geschrieben haben: In 50 % der Fälle weiß der Charakter nicht, wo er […]

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