Kolumbus wäre nie gesegelt

Zwei Varianten von Unkenntnis und wie sie Ihrem Roman nutzen Nachahmung, so schreibt Gerd Gigerenzer, sei eine rasch wirksame Methode, sich Fertigkeiten anzueignen und die Entwicklung voranzutreiben (alle Zitate in diesem Artikel aus: »Bauchentscheidungen«, C. Bertelsmann 2007). Beschränke sich aber jeder nur auf Nachahmung, gebe es keinen Fortschritt. Seine Folgerung: »Unkenntnis der Regeln kann die Regeln verändern.« Letzteres ist für viele Autoren sicher eine sehr verführerische Vorstellung. Warum Regeln beachten oder gar beherrschen, wenn man neue erschaffen kann – und zwar einfach ohne darüber nachzudenken, einfach, indem man […]

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Hund Rosalie ist tot, es lebe Rosalie!

Erzählbögen wie Regenbögen In Stephen Kings Roman »Insomnia« (Penguin 1994 / dt. »Schlaflos«) spielt ein streunender Hund namens Rosalie eine nicht ganz unwichtige Nebenrolle. Das arme Mädchen stirbt im Lauf der Geschichte, gewissermaßen beim Kampf für das Gute. Eine traurige Sache für den Leser. Kurz vor Schluss aber schenkt der Held seiner Geliebten ein Welpen. Und raten Sie mal, wie er diesen kleinen Hund nennt? Dieses Schließen eines Kreises oder Schlagen eines Bogens ist eine sehr schöne erzählerische Figur. Warum fühlt sich das für die Leser so gut […]

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Allein in der Höhle, die schon zu zweit unüberwindlich war

Über Aussaat und Ernte im Roman Im dritten Akt eines Romans erntet der Autor, was er zuvor gesät hat – und all diese leckeren Sachen wie Überraschungen, Enthüllungen oder Pointen reicht er seinen Lesern weiter, sehr zu ihrem Wohlgefallen. Gesät und geerntet werden kann so ziemlich alles. Etwa ein im ersten Akt beschriebenen Messer, das der Held jetzt zieht und sich damit aus seiner scheinbar hoffnungslosen Lage befreit – nur zunächst überraschend, bis der Leser sich an die Beschreibung der Waffe und ihres Verstecks im Stiefelschaft des Helden […]

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Mit Bill Murray unter der Dusche, trockenen Auges

Warum der Film »Monuments Men« nicht funktioniert, aber Ihren Roman rettet Die Monuments Men waren ein Trupp von alliierten Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg Kunstschätze in Europa vor den Zugriffen der Nazis bewahrten oder von ihnen zurückholten. George Clooney hat einen Spielfilm über sie gemacht, »Monuments Men – Ungewöhnliche Helden« (Deutschland, USA 2014 / Drehbuch: George Clooney, Grant Heslov; Regie:George Clooney). Das Interessante an diesem Film, abgesehen von seiner Historie, ist für Autoren, dass und warum er nicht funktioniert. Clooney hat nämlich, betrachtet man sich die Einzelteile, also […]

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Die Antwort auf die Frage nach der Henne und dem Ei

Wie Sie Ihren Roman richtig plotten schriftzeit-Leserin Lillyn fragt: Wie gut muss ich in der Plotphase meine Charaktere schon kennen? Für mich ist das Plotten ein sehr kreativer Prozess und ich probiere verschiedene Versionen der Geschichte aus. Je nach Version verändern sich natürlich auch manche Charaktere. Darf das sein oder laufe ich so Gefahr nicht die beste Version meiner Geschichte zu finden, weil ich mit den Charakteren zu frei umgehe? Ein bisschen erinnert mich die Sache mit dem Plotten wie diese Sache mit der Henne und dem Ei […]

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Beweis mir, dass du das Mädchen liebst, Krabat!

Einfache Lösungen für massive Probleme in Ihrem Roman Viele Filme und Romane sind auf den ersten Blick eine Katastrophe. Alles scheint so miserabel und aussichtslos, dass man sich als einziges Medium für eine Veröffentlichung die tiefste Stelle der Restmülltonne vorstellen kann. Doch dieser erste Blick kann täuschen. In manchen Fällen verstellen grobe Schnitzer und Probleme nur den genaueren Blick auf die Lösungen – die häufig sogar erstaunlich einfach sind. Erzählerisch eine solche Katastrophe ist der Kinofilm »Krabat« (Deutschland 2008 / Drehbuch: Marco Kreuzpaintner, Michael Gutmann; Regie: Marco Kreuzpaintner). […]

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Der erste Kuss und die Gefahr in den Schatten

Wie mehrere Erzählperspektiven Ihren Roman besser machen Ein Regisseur arbeitet fast immer mit mehreren Kameras. Durch verschiedene Einstellungen macht er seinen Film welthaltiger, spannender und die Charaktere interessanter. Beim Schreiben tun Sie Vergleichbares, wenn Sie aus mehreren Perspektiven erzählen. In den meisten Fällen benutzen Autoren dieses Mittel, um die Handlung an unterschiedlichen Orten und von unterschiedlichen Charakteren zu zeigen, sie tun es auch, um die Gedanken und Sichtweisen mehrerer wichtiger Charaktere vorzustellen. Aber dieses Instrument verschiedener Erzählperspektiven kann noch weit mehr. Was für viele Mittel beim Schreiben eines […]

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Resonanz im Roman: So schaffen Sie einen literarischen Ohrwurm

Resonanz im Roman: Szenen und Konflikte nachklingen lassen Die Musikindustrie weiß es schon seit vierzig Jahren, kürzlich wurde es auch wissenschaftlich nachgewiesen: Lieder, deren Ende langsam ausgeblendet wird, taugen eher zum Ohrwurm als Songs, die einen festen Schluss haben. Die Begründung ist naheliegend: Das Ende schließt ein Lied ab. Dem Hirn wird signalisiert: »Die Information ist vollständig angekommen, wende dich neuen Informationen zu.« Mit dem Ausblenden aber wird dem Gehirn eben dieser fest definierte Abschluss verwehrt. Das Lied läuft im Kopf weiter. Manchmal ist das dem Hörer sofort […]

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Romane plotten: Sie werden uns abschlachten wie Vieh. Danach erobern sie die ganze Welt.

Roman plotten: Die Rekapitulation am Ende des zweiten Akts Sie kennen das aus Filmen: Bevor die Guten das entscheidende Mal gegen die Bösen anrennen, fasst noch jemand der Guten die Lage zusammen: »Leute, ich weiß, die bärtigen Riesen haben hundert Mal mehr Leute als wir, sie sind größer, äh, viel, viel größer, stärker, besser bewaffnet und ihr Leben ist ihnen mückenschissegal. Aber wir, wir haben … was haben wir? Richtig: Wir haben den klugen Wicki und Batman und Donald Duck auf unserer Seite, he, und besser aussehen tun […]

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Als Dankeschön: Schreibtipps aus Hollywood

Mein Dankeschön an Sie, liebe Rezensentin, lieber Rezensent: Schreibtipps aus Hollywood Rezensionen eines Buchs sind wichtig. Darum möchte ich mich bei allen Rezensenten bedanken, den bisherigen und den künftigen, die sich die Mühe gemacht haben, eins meiner Bücher zu besprechen. Und zwar mit einem kleinen Schreibratgeber, den es EXKLUSIV und KOSTENLOS für Rezensenten gibt: »Schreibtipps aus Hollywood«. In dem etwa 36 Normseiten umfassenden E-Book zeige ich Ihnen, wie Sie die Tipps, die Hollywood-Legende Michael Caine angehenden Schauspielern gibt, auch für das Schreiben Ihres Romans verwenden können. Wer eine […]

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