KLÜGER PUBLIZIEREN für Verlagsautoren und Selfpublisher. / Info, Blick ins Bluch, Rezensionen, Download


Die Referenz für jeden, der Bücher veröffentlicht – ob im Verlag oder als Selfpublisher

Vom Buchmachen und Büchermachen

Was ist der Unterschied zwischen einem Büchermacher und einem Buchmacher? Der Buchmacher weiß, dass auf jeden Fall eins seiner Pferdchen Erfolg hat. Bei Verlagen und Selbstverlegern sieht das anders aus. Anders als dem Buchmacher aber definieren Autoren sich nicht in erster Linie über die Höhe ihrer Einkünfte. »Was ist Erfolg?« Das ist die falsche Frage. Die richtige für Sie: »Was ist Erfolg für mich?« Begeisterte Leser? Viele davon? Ein gutes Einkommen? Reichtum? Persönliche Befriedigung? Seelische Bereicherung? Selbstverwirklichung?
Egal, was Sie mit dem Schreiben und Veröffentlichen eines Buchs anstreben, nach der Lektüre von »KLÜGER PUBLIZIEREN« haben Sie deutlich bessere Chancen, Ihre persönliche Art von Erfolg wahr zu machen. Und zwar mit dem, was Ihnen am Herzen liegt: Ihre eigenen Bücher, egal, ob im Verlag publiziert oder selbstverlegt.

Mein jetzt erschienener Autorenratgeber gibt keine Urteile ab, was besser ist, Verlegen oder Verlegtwerden. Stattdessen gibt er Ihnen das Wissen und Rüstzeug an die Hand, mit der Sie diese Frage für sich selbst qualifiziert wie nie zuvor beantworten können. Oder mit einem klaren »sowohl als auch« – für mich persönlich ist der Hybrid-Autor das Modell der Zukunft. Ein Modell, das ich heute schon lebe.

Amazon gibt die Buchlänge des E-Books mit »509 Seiten (geschätzt)« an. Es sind über 115.000 Wörter. Das zeigt, wie weit das Thema ist. (Und hoffentlich auch, wie verflucht viel Arbeit das war, mein lieber Herr Gesangverein.) Es ist viel weiter, als es selbst so ein dickes Buch umfassend erklären könnte. Daher finden sich für viele Detailfragen 250 Links und Buchtipps im Ratgeber sowie ein Link zu eine exklusiven Website mit weiteren aktuellen und laufend aktualisierten Informationen zum Publizieren heute.

Mehr zum Buch und an wen es sich wendet, weiter unten im Intro, dem Inhaltsverzeichnis und einem Probekapitel.

Das Buch gibt es als Kindle E-Book. Die ePUB-Ausgabe folgt demnächst. Der Einstandspreis für die ersten zwei Wochen bis Mitte September ist mit 4,99 Euro schon peinlich niedrig. Aber auch das ist eine der Lektionen aus diesem Buch: Als Selfpublisher spielt das Marketing in alle Bereiche der Buchentstehung mit hinein. Der Einstandspreis soll zwei Dinge erreichen: 1. Das Buch in den relevanten Charts relativ weit nach oben bringen, damit möglichst viele Leser es finden. 2. Meinen treuen Lesern von Blog und Newsletter, den Fans und Followern auf Facebook und Twitter ein Dank sein für ihre Treue. Wer mich häufig liest, spart Geld 🙂 Danach kostet es 9,99 Euro und ab 1. Januar 2015 wahrscheinlich mehr. Wie viele andere E-Books auch, da ab dann auch für Amazon eine neue EU-Regel zur Umsatzsteuer gelten wird.

Publizieren Sie wohl, ich freue mich auf Ihre Bücher, egal ob im Verlag oder selbst verlegt.

Stephan Waldscheidt

PS: Der kluge Buchmacher hat immer mehrere Rennen laufen 😉


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Was „KLÜGER PUBLIZIEREN“ Verlagsautoren und Selfpublishern bietet

+ Verlag und / oder Selfpublishing? – Entscheidungshilfen

+ Insiderwissen Buchmarkt

+ Vorzüge & Nachteile, Chancen & Risiken vom Publizieren im Verlag

+ Vorzüge & Nachteile, Chancen & Risiken des Selbstverlegens

+ Einblicke in die Arbeit von Verlagsautoren & Selfpublishern

+ praktische Erfahrungen vieler Autoren mit dem Publizieren mit und ohne Verlag

+ praktische Informationen zum Publizieren im Verlag und über Selfpublishing-Dienstleister

+ praktische Informationen zur Vermarktung für jeden Autor

+ kritische Fragen zu den entscheidenden Themen Ihrer Karriere als Autor

+ Interviews mit Akteuren im Buchmarkt, von der Autorin bis zur Verlegerin

+ exklusiver Online-Bonus mit Artikeln, Links, Buchtipps, Grafiken, Beispiel-Exposé samt Agenturanschreiben und vieles mehr

+ Pro- und Kontra-Listen & Entscheidungshilfen

+ über 250 Buchtipps und Links zu noch mehr Information


Wer kann nach Lektüre von „KLÜGER PUBLIZIEREN“ klüger publizieren?

+ Neueinsteiger in den Buchmarkt, die einen Verlag suchen

+ Neueinsteiger in den Buchmarkt, die selbst publizieren wollen

+ Neueinsteiger in den Buchmarkt, die sich noch nicht entschieden haben, wo sie publizieren wollen

+ erfahrene Verlagsautoren, die sich auch im Selfpublishing versuchen möchten

+ erfolgreiche Selfpublisher, die sich noch mehr Leser mittels Verlag versprechen

+ Leser meiner und anderer Ratgeber zum Handwerk des Schreibens – die nun den nächsten Schritt wagen: die Publikation

+ Autoren, die wissen möchten, wie es tatsächlich im Buchmarkt zugeht

+ Leser, die wissen möchten, wie ein Buch entsteht und wie insbesondere die Autorenseite des Buchmarkts funktioniert


Wer wird in diesem Buch nicht fündig?

– mit ihrem Verlag zufriedene Autoren, die sich aufs Schreiben konzentrieren und Verlegen und Vermarkten ganz dem Verlag überlassen
– Autoren, die Tipps zum Handwerk des Schreibens suchen
– Autoren, die nur mal schnell ein einziges Buch veröffentlichen möchten
– Autoren, die detaillierte und technische Anleitungen zum Finden eines Verlags oder zum Selbstverlegen auf einer bestimmten Plattform wie KDP oder CreateSpace suchen. Dazu gibt es in diesem Ratgeber viele Links und Buchtipps. Darüber hinaus empfehle ich themenspezifische Bücher.


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Inhaltsverzeichnis

Teil 1: Von der Idee bis zur Veröffentlichung
Ideen
Themen & Trends
Konzept
Exposé
Schreiben
Literaturagenten
Verlag oder Selfpublishing-Dienstleister
Verträge
Vorschuss
Lektorat
Korrektorat
Testleser
Honorare
Buchtitel
Layout
Cover
Fertig zur Veröffentlichung
Druck
Preis
E-Books
Schnelles & langsames Publizieren

Teil 2: Zentrale Themen vor & nach der Publikation
Vertrieb
Buchhandel
Vermarktung
PR & Image
Werbung
Soziale Netze
Website & Blog
Events
Besprechungen
Schwierige Inhalte
Verwertung & Rechte
Ruf des Autors
Transparenz
Menschliche Seite
Verlag als Heimat
Autor als Unternehmer
Verlage im Selfpublishing
Produktive Autoren
Berufsverbände
Vielseitige Autoren & Pseudonym
Hybrid-Autor = Zukunft

3. Teil: Interviews


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Intro

Sie haben sich entschlossen, ein Buch zu publizieren – ich gratuliere. Ob es Ihr erstes Buch ist oder ihr neununddreißigstes, der Weg von der Idee bis zu dem Moment, wo Sie das Buch in Händen halten oder auf dem Display Ihre E-Readers betrachten, ist und bleibt spannend.
Begeben Sie sich mit mir auf eine Reise durch den Entstehungsprozess eines Buchs. Erfahren Sie, was Sie wissen sollten, damit die Veröffentlichung optimal abläuft und Sie am Ende das Optimum aus Ihrem Buch herausholen. Und aus jedem Buch, das Sie danach publizieren.

Was ist für Sie Erfolg? Begeisterte Leser? Viele davon? Ein gutes Einkommen? Reichtum? Persönliche Befriedigung? Seelische Bereicherung? Selbstverwirklichung?
Egal, was Sie mit dem Schreiben und Veröffentlichen eines Buchs anstreben, nach der Lektüre von »KLÜGER PUBLIZIEREN« haben Sie deutlich bessere Chancen, Ihre persönliche Art von Erfolg wahr zu machen.

Bis vor einigen Jahren war der Weg zum eigenen Buch nur mit einem einzigen Verkehrsmittel zu bewältigen: mit dem Verlagszug. Dort saßen die Autoren recht bequem, brauchten sich um nichts zu kümmern und konnten die Zeit mit dem Schreiben ihres nächsten Buchs verbringen. Aus dem Fenster fiel ihr Blick manchmal auf eine steinige Piste neben den Schienen, wo sich hin und wieder ein einsamer Selbstverleger zu Fuß entlangquälte.
Der Nachteil für die Autoren im Zug: An die Fahrkarten kam man nur schwer heran, und selbst wenn man eine erwischte, musste man lange dafür anstehen. Ob am Ziel viele Leser warteten, wusste freilich weder Autor noch Zugführer. Immerhin schien die Chance auf einen großen Bahnhof unvergleichlich besser als für den Fußgänger.

Mit dem Siegeszug (sic!) des Internets und der zunehmenden Verbreitung von elektronischen Lesegeräten in Form von E-Readern, Smartphones und Tablets wurde neben den Schienen eine breitere Straße gebaut und gut gepflastert. Dem Autor steht mit dem E-Book ein Pkw zur Verfügung, der ihn weit schneller als der Zug zu seinem Ziel bringt. Und endlich kann er sogar hoffen, von mehr als nur einer Handvoll Leser empfangen zu werden.

Das Wunderbare für einen Autor aber ist nicht die Existenz dieses neuen Verkehrsmittels. Das eigentlich Wunderbare ist: Er hat jetzt die Wahl, womit er fährt. Das Monopol der Verlage auf Autoren bröckelt. Aber wie immer, wenn Monopole zu Ende gehen, bringt das Vor- und Nachteile mit sich. Freiheit ist anstrengend. Hin und wieder ist sie auch gefährlich.

Wo liegen nun die Vorteile der Veröffentlichung im Verlag? Wo ist die Selbstpublikation der bessere Weg zum Leser und zu dem, was für Sie Erfolg bedeutet? In vielen Fällen hängen die Antworten von den Zielen ab, die Sie persönlich mit dem Schreiben und Veröffentlichen verbinden.
Daher bekommen Sie von mir keine klaren Anweisungen: So musst du es machen, Autor, und nicht anders! Stattdessen gebe ich Ihnen das nötige Wissen zur Hand, mit dem Sie die für Sie beste Entscheidung treffen können – die nach der Lektüre dieses Buchs eine qualifizierte(re) Entscheidung sein wird.
Schon sind wir bei der ersten Lektion: Als publizierender Autor müssen Sie viele Entscheidungen treffen und das andauernd. Entscheidungsschwäche heißt hier beruflicher Selbstmord. Wenn Sie nicht entscheiden, tut es niemand für Sie – und niemand kauft Ihre Bücher. Für Selfpublisher gilt das noch mehr als für Verlagsautoren.

Was für das Schreiben gilt, gilt auch fürs Publizieren: Beides sind keine exakten Wissenschaften. Was bei dem einen funktioniert, geht beim anderen schief, wo einer mit Glück weiterkommt, scheitert ein anderer, der eben nicht zur rechten Zeit am rechten Ort war.
Die Entscheidungen, die Sie beim Veröffentlichen treffen müssen, sind in den seltensten Fällen sichere Entscheidungen mit garantiertem Ausgang. Die beste Chance auf Erfolg ergreifen Sie, wenn Sie sich kundig machen. Wenn Sie wissen, was Sie tun, wo die Fallstricke liegen und worauf Sie sich einlassen.

Was Sie vor sich haben, ist das Buch, das ich gerne gelesen hätte, als ich am Anfang meiner Karriere als Autor stand. Es ist zugleich das Buch, das ich gerne gelesen hätte, als ich schon weiter mit meiner Karriere war.
Ich habe meine Erfahrungen gemacht. Welche das sind, können Sie im nächsten Kapitel nachlesen. Sie fließen in dieses Buch ein. Genau wie mein Wissen, aktiv gesammelt oder unvermeidlich erworben. Daneben finden sich Interviews von Menschen aus der Buchbranche, von der Autorin bis zur Verlegerin, vom Literatur-Vermarkter bis zum Leiter einer literarischen Gesellschaft.

Wo stehe ich? Ich bin nicht für oder gegen Verlage oder Selfpublishing. Ich bin für echte Wahlfreiheit von Autoren und bessere Chancen für gute Bücher, mehr Leser zu erreichen. Ich wünsche mir zufriedene Autoren, die die für sie richtigen Entscheidungen treffen und für ihre Mühen und ihre ehrliche Arbeit gerechter bezahlt werden.

Besonderen Fokus lege ich in diesem Buch auf die Unterschiede zwischen Verlegtwerden und Selbstverlegen und stelle die Vor- und Nachteile beider Wege gegenüber.
Behalten Sie im Hinterkopf, dass es diese krasse Gegenüberstellung gar nicht gibt. Verlegtwerden schließt Selbstverlegen nicht aus (wie der Hybrid-Autor aus Erfahrung weiß). Die Alternative zu einem Publikumsverlag kann zwar das Selfpublishing sein – aber ebenso gut könnte die richtige Wahl für Sie Kleinverlag heißen oder Blog.

Schließlich stellt sich bei jedem Buch – vor jedem Buch – die Frage: Will ich diesen Text tatsächlich der Öffentlichkeit zugänglich machen? Will ich es in dieser Form tun? Will ich es jetzt tun oder warte ich, bis der Text ausgegorener ist, die Geschichte schlüssiger, die Information überprüft?
Bei der Einfachheit, mit der heute jeder alles publizieren kann, geraten solche wichtigen Fragen schnell unter die Räder. Öffentlichkeit aber heißt, sich Kritik auszusetzen, womöglich Anfeindungen zu erleben. Öffentlichkeit heißt, ein wichtiges Stück von sich selbst preiszugeben und jedem zugänglich zu machen.
Überlegen Sie sich gut, ob Sie das möchten. Ob das für Sie der richtige Weg ist.

Vergessen Sie auch nicht, dass da draußen Zigtausende wie Sie sind, die auf den Buchmarkt drängen. Die meisten scheitern, bevor ihr Werk publiziert ist, die meisten der publizierten verschwinden in der Masse, die meisten, die sich herausheben, tun das nur sehr kurze Zeit.
Amazon Deutschland listet über zwei Millionen Buchtitel. Können Sie Ihr Buch aus dieser Masse herausheben?
Die gute Nachricht: Sie brauchen es nicht für alle aus der Masse herauszuheben – sondern nur für die Leser, die Sie erreichen möchten. Und das ist machbar. Um das zu schaffen, um Ihre Karriere als Autor zu steuern und voranzubringen, brauchen Sie einen Plan. Das ist mehr als eine gute Idee. Ein Plan ist unverzichtbar.

In der Praxis: Dieser Plan kann so aussehen wie bei mir und meinen Schreibratgebern. Ich habe im Spätherbst 2010 mein Blog schriftzeit.de gestartet. Meine Zielgruppe: Romanautoren. Mein Ziel, bevor ich das Blog begann: Aus den Blogartikeln Ratgeber-E-Books machen. Meine Instrumente, das Blog bekannt zu machen: Twitter, einige Zeit später Facebook und daneben meine Glosse in der Autorenzeitschrift Federwelt.
Als sich nach einem knappen Jahr täglich mehr als tausend Leser auf schriftzeit.de über das Schreiben informierten, war für mich der Zeitpunkt gekommen, den ersten Ratgeber zu publizieren. Ich wusste von vornherein, meine Bücher sind Nischenprodukte und haben keine Chance, aus dieser Nische herauszukommen. Sprich: Ich habe mir nie Illusionen gemacht, auf der Bestsellerliste zu landen. Mir genügte die Bestsellerliste in Amazons Rubrik »Kreatives Schreiben«. Seit 2012 ist permanent einer meiner Ratgeber, meistens sind es mehrere, in den Top 20 vertreten. (Pikanterweise wurde diese Rubrik im Sommer 2014 ohne Ankündigung aufgelöst, sodass die Schreibratgeber bei den Büchern übers Häkeln und Putzen stehen. Sie sehen, Publizieren ist jeden Tag aufs Neue ein Abenteuer.)

Einen Plan zu haben, heißt nicht, diesem Plan stur zu folgen. Als ich das Blog startete, dachte ich nicht daran, die Ratgeber auch auf Papier zu veröffentlichen. Dann aber kam Amazons CreateSpace, das die Publikation im Print-On-Demand-Verfahren und konkurrenzfähige Buchpreise erlaubte. Drei meiner Ratgeber gibt es inzwischen auch gedruckt, weitere sollen folgen.
Eine weitere Änderung ergab sich, als neobooks im Sommer 2013 anfing, eine kostenlose E-Book-Publikation bei den wichtigsten Onlinehändlern jenseits von Amazon anzubieten. Eine weitere logische Erweiterung meines Plans.

Wenn Sie Bücher selbst publizieren wollen, sind Sie ein Unternehmer. Sie sollten die Sache dann auch wie ein Unternehmer angehen. Ein Businessplan vor und eine aktive und permanente Vermarktung nach der Veröffentlichung gehören untrennbar und unverzichtbar dazu.
Verlagsautoren müssen weniger unternehmerisch denken. Aber es hilft auch ihnen und ihrem Bucherfolg.

In der Praxis: Mein Freund und Krimiautor Wolfgang Burger hat seine Karriere mit Regiokrimis aus Karlsruhe begonnen. Er hat in einem Verlag publiziert. Dann hat er die unternehmerische Entscheidung getroffen, seine Romane nach Heidelberg zu verlegen – weil Heidelberg eine auch im Ausland bekanntere Stadt als Karlsruhe ist. Seine Heidelbergkrimis erscheinen seitdem bei einem der größten deutschen Verlage, Piper – und haben längst das Etikett Regio abgelegt. 2014 schaffte es Wolfgang zum ersten Mal auf die Spiegel-Bestsellerliste. Ohne diesen unternehmerischen Impuls Jahre zuvor wäre er wahrscheinlich nicht so weit gekommen.

Wenn Ihnen das unternehmerische Denken partout nicht liegt, sollten Sie sich nicht dazu zwingen. Mein Rat in dem Fall: Lassen Sie das Selbstverlegen sein. Sie werden langfristig nicht glücklich damit. Ganz sicher werden Sie nicht erfolgreich. Suchen Sie sich besser einen Verlag.
Selbstverlegen heißt ja nichts anderes als: Sie sind Ihr eigener Verlag. De facto sind Sie ein Verlag. Mit so ziemlich allem, was dazugehört. Plus Ihrer Arbeit als Autor.
Klingt anstrengend? Es ist anstrengender, als Sie sich vorstellen können und vorstellen wollen. Und wie es aussieht, wird es in Zukunft noch anstrengender werden.

Im Selfpublishing sind die Goldgräberzeiten vorbei, in denen findige Geschäftsleute Geld scheffeln konnten, wenn sie ein gemeinfreies Drama von Schiller aus dem Internet kopiert und publiziert haben. Die Verlage drängen mit ihren digitalen Imprints in den Markt der schnell produzierten E-Books. Sie eröffnen ihre eigenen Selfpublishing-Plattformen, auf denen sie erfolgreiche Selfpublisher finden und zurück in den Verlagszug holen. Die Konkurrenz wird schärfer und vor allem wird sie zahlreicher. Umso wichtiger wird es für Sie, sich als Selbstverleger klug zu machen und Ihre Chancen auf einem zunehmend schwierigeren Markt zu erkennen und zu nutzen. Dabei hilft Ihnen dieses Buch.

Seine Bücher selbst zu publizieren, kann eine Menge Spaß machen. Das Gleiche gilt für die Zusammenarbeit mit einem Verlag oder mit einer Agentur. Sie werden eine Menge netter und spannender Menschen kennenlernen, wenn Sie sich ins Publizieren stürzen, ganz gleich ob als Verlagsautor oder als Selfpublisher. Genießen Sie das. Es motiviert und hilft während der harten Phasen.
Verabschieden Sie sich von der »Ich muss alles sofort richtig machen«-Mentalität. Probieren Sie Dinge aus, scheitern Sie. Hauptsache, Sie stehen wieder auf, lernen dazu, machen es beim nächsten Mal besser. Genießen Sie die Zeit und Ihr Leben als Autor und freuen Sie sich über jeden noch so kleinen Erfolg. Es ist Ihr Erfolg!

Erwarten und fordern Sie weniger von anderen und mehr von sich selbst.

Mein Geheimrezept, um den Rest an Mühen, Frust und Ärger zu verkraften: Holen Sie sich Energie und Freude aus Ihren Texten, aus dem Schreiben selbst. Motivieren Sie sich mit dem guten Gefühl, das eigene Buch in Händen zu halten, faire Besprechungen zu lesen und begeisterte Leserzuschriften in Ihrem E-Mail-Postfach zu finden. Gerne verbunden mit hohen Verkaufszahlen, Preisen und Plätzen auf den Bestsellerlisten.

Klüger zu publizieren ist das Eine. Darum geht es in diesem Buch. Das andere, das Herz, die Leidenschaft, mit der Sie sich ins Veröffentlichen Ihrer Bücher stürzen, das braucht Ihnen niemand beizubringen. Das finden Sie selbst heraus. Das ist das Abenteuer.

Selfpublisher und Verlagsautoren können voneinander profitieren und eine Menge voneinander lernen. Wäre doch Verschwendung, wenn sie das nicht täten! Das gilt auch für den, der beides ist: Wenn Sie die Arbeit mit Verlagen kennen, hilft Ihnen das bei der Arbeit als Selfpublisher. Umgekehrt gilt das Gleiche: Wenn Sie sich als Unternehmer besser im Buchmarkt auskennen, hilft Ihnen das bei der Zusammenarbeit mit einem Verlag.
Denken Sie daran: Als Autor auf dem Buchmarkt sind Sie Entdecker und Pionier zugleich, Abenteurer und Geschäftsmann. Bereiten Sie sich auf eine der aufregendsten Erfahrungen Ihres Lebens vor: die Veröffentlichung Ihrer Bücher im Verlag oder als Selfpublisher.

Sie stehen auf der Straße vor einem neuen Bahnhof. Das Verkehrsmittel, das Sie zum Leser bringt, können Sie sich aussuchen – über die Selbstverlegerstraße oder mittels Verlagszug. Umsteigen können Sie so oft, wie Sie wollen. Ein für jeden Autor und für jedes Buch richtiges Transportmittel gibt es nicht mehr. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.

Worauf warten Sie noch? Steigen Sie ein!

Stephan Waldscheidt, im September 2014

Einfach bessere Romane schreiben: Schriftzeit


blog@schriftzeit.de

PS: Wir lesen uns. Ihr Buch oder meins?


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Ein Probekapitel aus „KLÜGER PUBLIZIEREN“: Der Buchtitel

Wenn sie an einem Buch arbeiten, geben die meisten Autoren ihm schon mal einen Titel – den Arbeitstitel. Wenn Sie die Verwertungsrechte an Ihrem Manuskript an einen Verlag verkaufen, taucht dieser Titel auch im Verlagsvertrag auf. Endgültig aber ist dieser Titel nicht, auf dem Buchumschlag kann ein ganz anderer Titel stehen. Tatsächlich ändert der Verlag in den meisten Fällen den Titel Ihres Werkes noch.
Zum Mitschreiben: Ihr Arbeitstitel, so gut Sie ihn vielleicht finden und so sehr Sie an ihm hängen, wird sehr wahrscheinlich nicht auf Ihrem Buch prangen. Jeder Verlag hat nämlich so seine eigene Vorstellung davon, was der beste Titel für ein Buch ist. Während Sie als der Schöpfer des Werks den Titel vielleicht nach seinem Klang ausgesucht haben oder danach, wie gut er den Inhalt beschreibt, hat man im Verlag andere Prioritäten, verfolgt man andere Ziele. Diese lassen sich meist in einem Wort zusammenfassen: Gewinnmaximierung. Der Buchtitel soll vor allem eins: das Buch möglichst gut verkaufen.

Ein Kriterium, sich für einen anderen Titel zu entscheiden: Ihr Arbeitstitel als letztgültiger Buchtitel ist schon vergeben. Das kann eine rechtliche Einschränkung sein. Etwa wenn der Titel von einem anderen Verlag bereits im Titelschutzanzeiger eingetragen wurde. Oder das Buch in direkter Konkurrenz zu einem anderen, bereits erschienenen oder angekündigten Buch desselben Titels stünde. Manchmal ist es eine Ermessensentscheidung, wenn etwa der Verlag nicht möchte, dass ein Buch genauso oder ähnlich heißt wie ein anderes.

Die gewollte Einheitlichkeit der Buchtitel im Verlagsprogramm kann ein weiterer Grund sein, einen bestimmten Arbeitstitel nicht zu akzeptieren. Wenn beispielsweise sämtliche Buchtitel der Krimireihe des Verlags mit »Es war einmal« anfangen – »Es war einmal ein Toter in Berlin«, »Es war einmal eine Leiche in Wien«, »Es war einmal ein Schlachtfest in Wuppertal«, – wird auch der Titel Ihres Buchs dieser Reihe angepasst.

Ein anderer wichtiger Aspekt, der vermutlich keinem Autor gefällt, kann ebenfalls die Titelwahl beeinflussen: wenn ein Me-too-Titel gewünscht wird. Grund kann ein vergleichbarer Roman sein, der ein Bestseller wurde, an dessen Erfolg man sich anhängen will. Folglich sucht man sich einen Titel, der so ähnlich wie der des Erfolgsbuchs klingt.
Denken Sie an die zahlreichen Bücher, die die prinzipielle Titelidee von »Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können« aufgegriffen und nachgeahmt haben.

Für den endgültigen Titel ausschlaggebend ist in den meisten Fällen eine Entscheidung, die im Verlag auf Konferenzen mit Programmleitung, PR, Marketing, eventuell auch Verlagsvertretern und anderen getroffen wird. Je größer der Verlag, desto größer dürfte der Einfluss von Marketinggründen sein. Womöglich hat sogar die Marktforschung ein Wort mitzureden.

Wie stark Sie als Autor in diesen Prozess der Titel(neu)findung eingebunden werden, unterscheidet sich von Verlag zu Verlag und von Fall zu Fall. Wenn Sie Glück haben, dürfen Sie selbst Titelvorschläge machen, aus denen man sich im Verlag einen herauspickt. Wenn Sie Pech haben, werden Sie nicht einmal nach Ihrer Meinung zu den Vorschlägen von Verlagsseite gefragt, sondern lediglich mit dem Resultat konfrontiert: Dieser Titel ist es geworden.
Das muss kein Nachteil sein.

In der Praxis: Wenn Sie jedoch großes Pech haben, ist der Titel schrecklich. Ich habe kürzlich eine Autorin, die in einem der größten deutschen Verlage publiziert, bei der Titelfindung unterstützt und ihr dazu etwa siebzig Titel vorgeschlagen.
Die Handvoll Vorschläge, die der Verlag gemacht hatte, waren tatsächlich so grottenscheußlich, als hätten sich nicht professionelle Verlagsmenschen damit befasst, sondern der Rauhaardackel der Lektorin – kurz mal zwischen zwei Bissen Pedigree® Vital Protection. Am Ende wurde es, Glück im Unglück, der noch am wenigsten schreckliche Titel des Verlags. Richtig glücklich war die Autorin damit nicht.
Ganz sicher ist es sehr unbefriedigend, wenn man als Autor hinter einem Buch stehen, daraus vorlesen, darüber sprechen muss, dessen Titel man falsch, irreführend oder schlicht grässlich findet.

Üblich ist ein Austauschprozess zwischen Verlag und Autor, bei dem der Autor aber jederzeit ausscheiden kann – genauer: ausgeschieden wird – und der Verlag sich ohne ihn auf Titelfindung macht.
Manchmal ändert der Verlag einen Buchtitel nachträglich. Etwa damit er besser in eine Buchreihe passt oder weil das Buch unter dem alten Titel schlecht verkauft wurde. Oder ein anderer Verlag kauft die Buchrechte und veröffentlicht das Buch unter einem neuen Namen.
Ein prominentes Beispiel ist das Buch »Die Inderin« von Bestseller-Autor Wolfram Fleischhauer. Die Original-Ausgabe erschien wenige Jahre zuvor als »Schule der Lügen«.
Ein Sonderfall der nachträglichen Änderung sind Übersetzungen. Manchmal wird der Titel möglichst genau übersetzt, dann wiederum erhält das Buch einen ganz anderen Titel. Ein Beispiel ist der Roman von T. Boyle, »The Inner Circle«, der in der deutschen Ausgabe als »Dr. Sex« erschien. Eindeutig verkaufsfördernder, oder?

In der Praxis: Bei Verlagsautor Volker lief die Sache gut, wie er selbst findet. Zwar wurde für seinen Krimi der Titel »Die Tote im Sandkasten« abgelehnt. Gemeinsam machte sich der Verlag mit Volker dann auf die Suche nach einem Titel, der verkäuflicher – in diesem Fall: reißerischer – klingen sollte. Volkers Vorschläge wurden abgelehnt, doch mit der Idee des Marketings, das Buch »Die drei Tode der Sara S.« zu nennen, kann Volker gut leben. Inzwischen gefällt ihm der Titel sogar besser als seine eigenen Ideen. Komplimente zum gelungenen Titel nimmt er schmunzelnd, aber schweigend entgegen. Ein Happy End.

Obwohl der Verlag den Titel festlegt, gibt es einen verdammt guten Grund, wieso Sie sich auch als Verlagsautor Mühe bei der Suche eines Titels geben sollten: wenn Sie für Ihr Manuskript erst noch einen Literaturagenten oder einen Verlag finden müssen.
Aus dem Arbeitstitel des Romans wird dann nämlich ein Verkaufstitel. Ein wirklich guter Titel hilft mit, Ihr Manuskript zu verkaufen, unabhängig davon, ob der Verlag genau diesen Titel am Ende auf den Buchumschlag druckt.
Das hat durchaus eine psychologische Komponente. Wenn Sie bereits monatelang mit dem Verlag über Ihr Sachbuch »Von Schillerlocken und Killerbienen« kommuniziert, gesprochen, telefoniert, gemailt haben, hat man sich im Verlag an den Titel gewöhnt. Da erscheint es für viele dort konsequent, den Titel auch als Buchtitel zu verwenden.
Und: Der Wettbewerbsgedanke kann dem Buch zu einem überzeugenderen Titel verhelfen. Wenn Sie mit einem genialen Arbeitstitel ankommen, wird man sich im Verlag womöglich mehr anstrengen, einen noch besseren Titel zu finden. Wenn Ihr Titelvorschlag hingegen läppisch ist, kann der Verlag diese Idee mit einem kaum weniger läppischen Titel toppen.

Klarer ist die Titelfindung beim Selfpublisher geregelt. Er legt den Titel fest. Punkt. Einspruch kommt vom Dienstleister nur insofern, als der Titel gewisse Grundbedingungen nicht erfüllt. Er könnte zu lang sein. Oder er enthält spezielle Sonderzeichen oder Wörter, die er aus rechtlichen Gründen nicht enthalten darf wie etwa Aufforderungen zur Volksverhetzung.

In der Praxis: Selbstverleger Sebastian hatte mal eine Kurzgeschichte über Neonazis mit einem Zitat von einem der Charaktere betiteln wollen: »Auschwitz hat es nie gegeben«. Zwar war der Tenor der Geschichte demokratisch und antifaschistisch, dennoch lehnte der Dienstleister den Titel ab. Das Risiko für ein Missverständnis erschien dort zu hoch.
Ähnlich ging es Selfpublisher Selma mit ihrem einzigen Versuch eines halbpornografischen E-Books, das sie »Ich fickte Boris Becker tot« nennen wollte. Sie meinte den Titel zwar ironisch, aber der Dienstleister lehnte ihn ab. Hier wurde eine mögliche Persönlichkeitsverletzung befürchtet. Im Nachhinein ist Selma froh, dass sie nicht mit einem solchen Buchtitel in Verbindung gebracht wird.

Einfach ist die Titelsuche für Sie als Selfpublisher nicht. Ob Ihr Buch Rechte verletzt, müssen Sie selbst recherchieren. Eine Arbeit, die Ihnen kein Verlag abnimmt, der sich auf eine Rechtsabteilung stützen kann. Unterschätzen Sie die möglichen Konsequenzen einer Rechteverletzung nicht! Eine Klage kann Sie teuer zu stehen kommen.
Eine gute Idee ist es daher, auf Nummer sicher zu gehen: Googeln Sie, ob es den Titel schon gibt oder gab. Beachten Sie Persönlichkeitsrechte lieber ein wenig zu genau, anstatt darauf zu spekulieren, dass Boris Becker eine öffentliche Figur ist, deren Name geringeren Schutz genießt als der einer Privatperson. Werfen Sie einen Blick in den Titelanzeiger, wo Verlage Titel »vorbuchen«, die sie demnächst veröffentlichen oder sie zumindest für eine Weile gegen den Gebrauch durch andere Verlage sperren möchten.

Kann Ihnen jemand den Titel streitig machen? Ihnen gar zuvorkommen? Ein kennzeichnungskräftiger Titel ist bereits mit dem Erscheinen des Buchs geschützt. Dazu müssen Sie als Autor oder auch als Selbstverleger nichts tun.
Viele Autoren fürchten aber, dass Ihr genialer Titel von jemand anderem benutzt wird, bevor sie ihr Buch auf dem Markt haben. Um juristisch auf Nummer sicher zu gehen, können Sie eine Titelschutzanzeige vornehmen. Die erfolgt in einem branchenüblichen Medium. In der deutschen Buchbranche ist dies das Börsenblatt des deutschen Buchhandels.

Durchsuchen können Sie die aktuellen Anzeigen hier beim Börsenblatt:
http://j.mp/VCR8C0
Das sollten Sie durchaus ab und an tun, um etwa zu sehen, welche potenziellen Konkurrenztitel auf den Markt kommen oder kommen könnten. Ich habe bei meiner Recherche erfahren, dass der Maro Verlag aus Augsburg den Titel »Das Handwerk des Schreibens« geschützt hat. Da witterte ich sofort Konkurrenz – doch ein Blick auf die Website des Verlags konnte mich beruhigen. Das Buch enthält Essays, keine Schreibtipps.

Auf derselben Seite können Sie auch gleich die Titelschutzanzeige aufgeben. Falls Sie kein Mitglied des Börsenvereins sind, kostet Sie das 50 Euro für den ersten Titel und 5,80 Euro für jeden weiteren innerhalb derselben Anzeige (Stand: August 2014).
Dort sehen Sie auch, wie eine solche Anzeige üblicherweise aufgebaut ist. Folgen Sie dem Muster und setzen Sie Ihre(n) eigenen Titel ein.

Das Wichtigste, was Sie über Titelschutz wissen müssen, steht in diesem Merkblatt des Börsenvereins (PDF):
http://j.mp/VCRs3D

Alternativ sind auch Anzeigen in anderen einschlägigen juristischen Fachorgangen möglich. Wie etwa hier:
Titelschutz Journal Deutschland: http://www.titelschutzjournal.de
Titelschutz Journal Österreich: http://www.titelschutzjournal.at

Ein Merkblatt des österreichischen Buchhandelverbands über den Titelschutz finden Sie hier (PDF):
http://j.mp/VCRwQT

Informationen für Schweizer Autorinnen und Autoren beim Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband:
http://j.mp/1ld49ZQ

Auch in der Self-Publisher-Bibel findet sich ein kurzer Artikel mit einigen Beispielen und einem ersten Überblick:
http://j.mp/VCRE2R
Beachten Sie, dass die dort angegebenen Preise nicht mehr aktuell sind.

Grundsätzlich gilt auch hier: Vorsicht vor Betrügern oder überteuerten Angeboten. Mit der Standardmaßnahme, einer selbsterstellten Anzeige im Börsenblatt, sind Sie auf der sicheren und billigen Seite.

Damit nicht einfach jeder Titel für alle Zeit blockiert ist, sicherheitshalber, muss auf die Anzeige nach einer angemessenen Frist von üblicherweise fünf oder sechs Monaten auch das Buch erscheinen. Geschieht dies nicht, erlischt der Titelschutz und der Titel ist wieder frei und kann von jedem anderen benutzt werden.

Bei Wikipedia heißt es zum Titelschutz:
Ein kennzeichnungskräftiger Titel ist bereits mit dem Erscheinen des Werkes (Buch, Zeitschrift, Film etc.) geschützt – ohne dass es einer Registrierung oder sonstigen Formulierung bedarf. Eine Vorverlegung dieses Schutzes kann durch das Schalten einer Titelschutzanzeige vorgenommen werden, um bereits während der Planungsphase Rechtssicherheit in Bezug auf den Namen des Werkes zu bekommen. (Nicht ausreichend ist eine öffentliche Ankündigung oder Pressemitteilung.)
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Titelschutz, abgerufen am 30. August 2014)

Profis helfen Ihnen bei der Titelsuche nur gegen Geld. Selbst wenn Sie das nicht anlegen wollen – sicher einer der weniger wichtigen Posten beim Veröffentlichen des eigenen Buchs –, sollten Sie Ihre Titelideen unbedingt testen, bevor Sie das Buch auf die Menschheit loslassen. Fragen Sie nicht nur Freunde und Familie. Überlegen Sie sich auch, wer Ihre Zielgruppe ist und testen Sie Ihren Titel gerade dort.
Sebastian hat das bei seinem Fantasy-Roman so gehalten. Er hat natürlich seine Frau gefragt, aber auch Fantasy-Fans. Nach einigen Versuchen hatte er einen Titel, der ihn und die Tester zufriedenstellte.

Auch wenn es Wichtigeres gibt: Unterschätzen sollten Sie die Wirkung Ihres Titels auf keinen Fall. Schließlich ist der Titel neben dem Cover das Erste, was potenzielle Leser von Ihrem Buch mitbekommen. Und Sie wissen ja, wie entscheidend der erste Eindruck ist.

Lassen Sie sich Zeit mit der Titelfindung.
Schreiben Sie sich viele Titel auf. Zehn sind gut. Hundert sind besser. Je mehr, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein mitreißender, einzigartiger Titel darunter ist.
Verzichten Sie daher auf »Schnapstitel«, die mal eben aus einer Laune heraus entstehen. Leben Sie einige Zeit mit Ihren Buchtiteln, bevor Sie sich für einen entscheiden. Der Faktor Zeit sorgt häufig dafür, dass Sie einen Titel, den Sie anfangs wahnsinnig toll fanden, nach einigen Wochen als oberflächlich oder als Kalauer entlarven.

Bedenken Sie: Der Titel wird Ihr Buch und damit Sie künftig – sprich: den Rest Ihres Lebens – auf Schritt und Tritt verfolgen. Sie werden ihn andauernd nennen und Sie werden ihn schreiben müssen.

Denken Sie praktisch. Wenn Sie Ihr Buch »Seine erste französische Meisterschaft, die er im freien Stil gewann« nennen, werden Sie sich noch verfluchen. Und zwar immer dann, wenn Sie den Titel schreiben müssen, vor allem, wenn Sie Werbung für das Buch machen: bei Twitter, Facebook, Google+, auf Ihrer Website, auf Ihrem Blog, in Newslettern, in Gastartikeln, auf Flyern, Visitenkarten und, und, und. Und der potenzielle Buchkäufer? Er kann sich lange Titel in der Regel weniger gut merken. Also sollten Sie sich doch eher für »Meister im freien Stil« entscheiden, meinen Sie nicht?

Wortspiele, so raffiniert sie sein mögen, sind ebenfalls kritisch. Etwa das Wortspiel »So nah«, das nach »Sonar« klingt. Jedes Mal, wenn Sie den Titel Ihres U-Boot-Romans nennen, werden Sie das Wortspiel auflösen müssen. Ansonsten dürfen Sie sich für den Rest Ihres Lebens auf diesen Dialog freuen:
»Wie heißt dein neues Buch?«
»So nah.«
»Sonar?«
»Nein. So nah. Wie weit. Nur nah.«
Vor allem aber werden Ihre Leser den Titel verwechseln, was den Buchverkauf erschwert oder gar verhindert. Was Sie ganz sicher nicht wollen.

Kritisch sind auch weitgehend unbekannte Wörter oder Wörter aus fremden Sprachen. Neben den Problemen mit der korrekten Schreibweise ist Letzteres dann besonders bedenklich, wenn man beim Hören oder Lesen des Titels nicht erkennt, dass er aus einer anderen Sprache stammt.
»Maestro Moulin und die Templa Frisingensia«? Na, viel Spaß damit.

Ebenfalls schwierig sind Wörter, die beim Aussprechen klar sind, aber gedruckt sonderbar aussehen. Wie das berühmte »kreiert«. Dann statt »Und Gott kreierte Eva«, doch lieber »Und Gott schuf Eva«.

Dann wiederum gibt es gute Wörter im Titel – gut deshalb, weil sie das Finden des Titels bei Onlinehändlern oder Suchmaschinen erleichtern. Gerade wenn Sie als Selfpublisher Sachbücher oder Ratgeber veröffentlichen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Ihr Buch möglichst gut gefunden wird.
Versetzen Sie sich in Ihre anvisierten Kunden und überlegen Sie, welche Begriffe die Kunden eingeben würden, wenn Sie nach einem Buch zu Ihrem Thema suchen.
Das kann in einigen Fällen auch bei Romanen sinnvoll sein. Wenn Sie etwa einen Regiokrimi schreiben, schadet es sicher nicht, wenn ein Wort im Titel vorkommt, dass die Region kennzeichnet.
Der Titel ist auch in dieser Hinsicht eine zentrale Marketing-Entscheidung.

Denken Sie in Emotionen, die die Bücher Ihres Genres ansprechen. Beispielsweise macht sich das Adjektiv »tödliche« in Thrillern ebenso gut wie das Wort »leidenschaftliche« in Romanzen. Eine gute Idee ist es sicher, wenn Sie sich die Titel anderer Romane aus dem Genre ansehen, vor allem die Bestseller. Sie müssen da nichts kopieren, sondern sollten sich vielmehr einen Eindruck holen, was sich gut verkauft hat.

Als Selfpublisher haben Sie übrigens noch einen Vorteil: Falls das Buch sich nicht verkauft und Sie der Meinung sind, auch der Titel ist schuld daran, können Sie diesen ändern. Das geht zwar einfach und schnell, ist aber mit Arbeit verbunden.
Sagen wir mal, das Buch ist als »Tage in Fudan« erschienen. Unter diesem Titel ist Ihr Buch beim Dienstleister hinterlegt. Immer mehr Dienstleister vergeben eine ISBN, das heißt, das Buch dieses Titels und in dieser Aufmachung hat genau diese ISBN. Eine Änderung der Zuordnung ist damit nicht möglich. Zur Titeländerung müssen Sie also einen Umweg einschlagen: Nehmen Sie das Buch mit dem alten Titel vom Markt. Dann legen Sie ein neues Buch an, also einen neuen Titel. Darin steckt dasselbe Werk.

In der Praxis: Ich habe meinem Schreibratgeber »Bessere! Romane! Schreiben! 2« einen neuen Titel verpasst. Der Grund: Das Buch wurde von vielen potenziellen Lesern nicht als eigenständiges Werk einer Buchreihe gesehen, sondern als Fortsetzung von »Bessere! Romane! Schreiben!«. Sie gingen irrtümlich davon aus, dass sie zunächst Band 1 lesen müssten.
Für die Neuveröffentlichung unter einem anderen Titel habe ich in Kauf genommen, dass mit dem alten Titel auch sämtliche Fünfsterne-Rezensionen des Buchs mit verschwunden sind.
Das Buch heißt jetzt »Erzählkunstwerk Roman – Bessere! Romane! Schreiben! 2«. Ein wenig besser, aber so ganz zufrieden bin ich mit dem Titel noch immer nicht. Obwohl das Buch in meinen Augen sogar noch ein wenig besser ist als »Bessere! Romane! Schreiben!«, verkauft es sich deutlich seltener. Aber den Titel ein weiteres Mal ändern?
Hier spielt auch die Macht der 1 eine Rolle. Sobald Sie durchnummerierte Reihentitel veröffentlichen, gehen Sie das Risiko ein, dass sich die Folgebände schlechter verkaufen als Band 1 – und das völlig unabhängig von der Qualität der einzelnen Bücher oder davon, ob sie eigenständig zu lesen sind.

Es gibt weitere Gründe, warum eine Änderung des Titels sinnvoll sein kann. Beispielsweise wollen Sie Fortsetzungen schreiben und finden, dass ein Reihentitel die einzelnen Romane besser zusammenhält. Siehe oben das Beispiel mit den »Es war einmal«-Krimis.
Oder Ihr Buch hat unfaire Leserkritiken eingesteckt, die Ihren Bewertungsschnitt auf amazon.de vermasseln und die Sie nun nicht mehr loswerden. Besonders ärgerlich sind inhaltsferne Bewertungen, etwa solche, die sich über eine schlechte Lieferung des Artikels beschweren. Zwar haben solche Bewertungen nichts mit Ihrem Buch zu tun, sie lassen es aber dennoch schlecht aussehen.

Falls Sie sich zur Änderung des Buchtitels entschließen, denken Sie unbedingt an Ihre Leser! Falls Sie Fans haben, kaufen diese sich womöglich unbesehen das Buch mit dem neuen Titel – und sind verärgert, sobald sie feststellen, dass es derselbe alte Wein in neuen Schläuchen ist.
Wenn Sie schon das Buch neu anlegen, sollten Sie zumindest bekannte Fehler in dem neu betitelten Werk korrigieren oder, falls es ein Sachbuch ist, das Buch auf den aktuellen Stand bringen oder es um neue Inhalte ergänzen.
Ebenfalls beachten sollten Sie, dass nicht das Buch mit dem alten und das Buch mit dem neuen Titel gleichzeitig auf dem Markt sind. Das könnte mindestens Ihren Ruf schädigen und schlimmstenfalls rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Erschwert wird die Titeländerung durch die Publikation auf mehreren Plattformen – für jede davon müssen Sie all die Schritte zur Veröffentlichung abermals durchführen.

Zusammenfassend: Seien Sie sich bewusst, dass eine Titeländerung für Sie als Selfpublisher zwar jederzeit relativ unkompliziert möglich ist, aber durchaus Konsequenzen haben kann, von denen nicht alle positiv sind. Vor allem macht es eine Menge Arbeit. Wägen Sie daher die Vor- und Nachteile gut gegeneinander ab, bevor Sie diesen Schritt gehen.

Linktipps:

Ein überaus hilfreicher Artikel von Heike Thormann, »So finden Sie einen Titel für Ihr Buch«:
http://j.mp/YuUKbm

In dem Artikel »SEO: Wie man ein eBook in Google auf die ersten Plätze bringt« finden Sie gute Tipps, wie Sie Ihren Buchtitel so wählen, dass Google ihn besser findet. Von Martin Kersting auf literaturcafé.de:
http://j.mp/VD6d6t

Fazit: Buchtitel

Der Verlag legt den Titel fest. Dennoch sollten Sie auch als Verlagsautor einen guten Titel finden: als Arbeitstitel oder starke Konkurrenz für die Vorschläge im Verlag. Selfpublisher haben die Wahl, aber auch sie unterliegen Einschränkungen. Hilfreich und simpel, aber nicht unproblematisch ist für sie die Möglichkeit, den Titel jederzeit zu ändern.

Verlagsautoren
+ In großen Verlagen befassen sich Profis mit einem verkaufsfördernden Titel.
+ Je mehr Leute sich mit der Titelfindung befassen, desto bessere Chancen bestehen, dass ein hervorragender Titel gefunden wird.
+ Wird in Verlagen ein Konsens gefunden, stehen die Beteiligten, manchmal bis hin zu befragten Verlagsvertretern und Buchhändlern, entschiedener hinter dem Titel, als wenn der Titel eine einsame Wahl des Autors gewesen wäre. Insofern wirkt der gemeinsam erarbeitete Titel auch gemeinschaftsstiftend.
+ Eine Titelschutzanzeige kostet Sie als Verlagsautor nichts. Die meisten Verlage nehmen sie automatisch vor.
± Der Titel wird, insbesondere bei größeren Verlagen, bereits lange vor Erscheinen des Buchs festgelegt. Das kann gut sein, weil es Ihnen als Autor neue Impulse etwa für eine letzte Überarbeitung gibt. Das kann schlecht sein, weil Sie am Ende ein Buch optimieren sollen, hinter dessen Titel Sie nicht stehen.
– Als Autor haben Sie meist nur einen geringen bis gar keinen Einfluss auf die Titelwahl des Verlags.
– Verkaufsfördernd muss nicht »schön« oder »treffend« bedeuten.
– Wenn viele an der Titelfindung beteiligt sind, wird auch die Entscheidung schwierig. Oder man geht faule Kompromisse ein.
– Da viele an der Titelfindung beteiligt sind, gibt es viele Gründe, warum am Ende nicht der beste Titel gewinnt. Wenn beispielsweise der Verlagsleiter auf einen bestimmten Titel pocht, kann Ihr Lektor nichts dagegen tun. Auch dann nicht, wenn Sie und Ihr Lektor sich auf einen anderen Titel geeinigt hatten.
– Auch in großen Verlagen wird nicht immer genug Zeit, Köpfchen oder Geschmack in die Titelfindung investiert.
– Der Titel hängt dem Buch für immer an, ohne dass Sie als Autor etwas dagegen tun können.

Selfpublisher
+ Freiheit bei der Titelfindung.
+ Ändern des Titels jederzeit möglich.
+ Bei Fragen nach einem geeigneten Titel ist auch die Meinung von Laien hilfreich. Zudem können Sie ohne großen Aufwand sehr viele Meinungen einholen.
+ Titelschutz auch für Selfpublisher möglich durch eine Titelschutzanzeige.
± Die Freiheit bei der Titelfindung wird durch allgemeine rechtliche Grundsätze eingeschränkt oder durch die speziellen Bestimmungen Ihres Publishing-Dienstleisters.
– Eine Änderung des Titels ist aufwändig, da Sie im Prinzip ein neues Buch veröffentlichen müssen.
– Wenn Sie allein nach Titeln suchen, finden Sie wahrscheinlich nicht so viele gute Titel.
– Ohne professionelle Unterstützung entscheiden Sie sich womöglich für einen Titel, der Ihnen zwar gefällt, aber verkaufspsychologisch eine Katastrophe ist.
– Eine Titelschutzanzeige kostet Geld.

Diese Fragen sollten Sie sich ehrlich beantworten:
Sind Sie als Verlagsautor bereit, auch dann viel Mühe in das Finden eines Arbeitstitels zu investieren, wenn Ihr Verlag den Titel höchstwahrscheinlich ändern wird?
Sind Sie bereit, für Ihren Titel auch dem Verlag gegenüber entschieden aufzutreten? Sind Sie kompromissfähig? Können Sie die Entscheidung über einen Titel getrost anderen überlassen? Die sich vielleicht besser auskennen, vielleicht aber auch nicht?
Können Sie mit einem Buchtitel langfristig leben, selbst wenn er Ihnen überhaupt nicht gefällt?
Macht es Ihnen Spaß, Titel zu finden? Viele, sehr viele Titel? Oder würden Sie die Sache lieber anderen überlassen?
Kennen Sie Leute, die Sie dabei unterstützen? Kostenlos oder gegen Geld?
Wie wichtig ist es Ihnen, einen bestimmten Titel zu schützen? Sind Sie bereit, dafür Geld auszugeben? Oder finden Sie, falls erforderlich, schnell einen anderen?

Entscheidungshilfe: Verlag oder Selfpublishing?

Wie wichtig ist mir das Thema »Buchtitel«?
(1 = weniger wichtig; 2 = wichtig; 3 = sehr wichtig.)

Welcher Publikationsweg passt beim Thema »Buchtitel« besser zu mir?
(Vergeben Sie an Verlag oder Selfpublishing je nach Wichtigkeit 1, 2 oder 3 Punkte.)

Ihre Entscheidung:
Verlag: ___ Punkte; Summe: ___ Gesamtpunkte
Selfpublishing: ___ Punkte; Summe: ___ Gesamtpunkte


Klüger Publizieren. Autorenratgeber. Veröffentlichen. Selfpublishing. Verlag.

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